Seit Jahren befindet sich das ostafrikanische Burundi in einer politischen Krise, die sich in Menschenrechtsverstößen, Machtwillkür und heftigen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Befürwortern des Regimes äußert. Wie gehen Menschen im Alltag mit der Unberechenbarkeit und Instabilität der gesellschaftlichen Verhältnisse um? Welche Rolle spielt Komik in diesem
Unter welchen Bedingungen kann sie eine subversive oder friedensstiftende Kraft entwickeln? Kann Komik von verschiedenen Kulturen verstanden und geteilt werden? Und wie funktioniert sie heutzutage für junge Menschen in digitalen Medien und sozialen Netzwerken?
Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt des Projektes „Comédie?Humaine 21st“ des Theaters Konstanz, das in Kooperation mit den burundischen Theatercompagnien Lampyre, Les Enfoirés Sanoladante und Umushwarara sowie der NGO Burundikids unterschiedliche Formen der Komödie und Komik untersuchen wird. Grundlage des Projekts bilden europäische und ostafrikanische Texte zur Komödie und Komik sowie die subjektiven Erfahrungshorizonte und Wahrnehmungen der beteiligten Theaterschaffenden aus Burundi und Deutschland. Darüber hinaus werden sich Theaterpädagog/innen aus beiden Ländern über soziale Netzwerke mit deutschen und burundischen Schüler/innen zwischen 11 und 17 Jahren über die Frage verständigen, was für wen in welcher Situation komisch ist. Aus dem gesammelten Material werden zwei Inszenierungen für ein erwachsenes und ein jugendliches Publikum entwickelt, die sowohl in Deutschland als auch in Burundi aufgeführt werden.
Künstlerische Leitung: Christoph Nix (DE)
Regie: Clemens Bechtel (DE), Freddy Sabimbona (BI)